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Wer bin ich, was bin ich?

Nun, geboren wurde ich im kalten Januar 1978 in der Nähe von Chemnitz. 1996 beendete ich die Schule mit dem Abitur, begann meinen Zivildienst in einem Altenpflegeheim. Für 1 Jahr arbeitete ich dort, fand meine Profession: die Arbeit mit alten Menschen.
1997 begann ich mein Studium an der Universität Leipzig: Lehramt an Förderschulen (Körperbehinderten- und Lernbehindertenpädagogik) - Hauptfach Mathematik (Mittelschule). Bedingt durch einen Auslandsaufenthalt in Nottingham / Großbritannien und Tätigkeit in verschiedenen Gremien (Fachschaftsrat, Fakultätsrat) beendete ich dies mit dem 1. Staatsexamen im Frühjahr 2003.
Ein Jahr später, im August 2004 folgte mein 1. Referendariatsjahr an einer Schule zur Lernförderung in Leipzig, ab August 2005 das 2. Jahr an einer Schule für Körperbehinderte in Chemnitz. Seit 1. August 2006 bin ich dort nun als Lehrer fest angestellt.


Sabine und ich lernten uns auf einer Studenten-Geburtstagsparty am 03. Juli 2001 kennen. Wir beide wurden von jemandem eingeladen und "mitgebracht". Gleich zu Beginn - wir saßen beide etwas verloren dabei - stellte sie mir ihre Schwester Susann als ihre lesbische Freundin vor. Das erwartete Schock-Erlebnis konnte ich Sabine leider nicht bieten, weshalb sie recht schnell ihre wahre - schwesterliche - Beziehung zu Susann offenbarte.
Auch innerhalb der ersten 3 Minuten erklärte sie mir, dass sie an einer "schrecklichen, unheilbaren Krankheit - Mukoviszidose - leide und ganz sicher jung sterben werde". Ohne angeben zu wollen, Sabine war schon ein wenig beeindruckt, dass ich die Krankheit - nicht detailliert, aber dennoch im Großen und Ganzen einzuordnen wusste. Ich studierte immerhin Körperbehindertenpädagogik, CF (= Cystische Fibrose) war mir als Krankheit also nicht unbekannt.

Im Verlaufe des Abends entdeckten wir dann unsere gemeinsame Vorliebe zu ROSENSTOLZ, Sabine brachte mich zu meinem Auto am Park-Rand und damit sie nicht zurücklaufen musste, habe ich sie also durch den Park mit meinem Auto zurück zur Party gefahren. Dabei ging irgendwann das Radio an und etwas entschuldigend muss ich wohl geklungen haben, als ich sagte "Rosenstolz, naja". Aber Sabine war begeistert. Wir saßen also noch einige Zeit in meinem Auto, hörten Musik, sahen durch das geöffnete Dach in den Sternenhimmel und verliebten uns wohl genau in diesem Moment...

Übrigens hatte sie noch am gleichen Abend, also Mitternacht Geburtstag: der 04. Juli, wenig später auch unser Hochzeitstag.


Tod

Am 21.05.2006 um 23.16 Uhr starb Sabine. Es ist mir wichtig, darüber zu berichten, zu erzählen, zu reden, andere Meinungen dazu zu hören, Geschichten auf andere Art und Weise zu betonen.
Wir alle wissen, dass wir sterben müssen, Sabine wusste es, ich wusste es. Wir alle nehmen Kommen und Gehen, Werden und Vergehen überall in der Natur wahr. Unsere Vernunft begreift wohl, dass alles seinen Auf- und Niedergang hat wie die Jahreszeiten. Aber es ist schwieriger, sich damit auszusöhnen in einer Welt, die den Herbst nur als eine Zeit betrachtet, in der welke, braune Blätter zu Boden fallen. Wie sollen wir verstehen lernen, dass manchmal auch grüne Blätter fallen?

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